Eine hochwertige Liste mit interessierten Kontakten ist wichtig – definitiv! Ebenso brauchst Du ein Angebot, welches den Kittelbrenn-Faktor Deiner Zielgruppe bedient – das steht außer Frage. Doch früher oder später müssen wir uns auch über die Conversion Rate Optimierung unterhalten – also die Rate der Landingpage-Besucher, die final auch zu Kunden werden oder sich in unsere Liste eintragen.
Denn bevor wir viel Geld in die Hand nehmen um mit PPC-Ads große Mengen von Besuchern auf unsere Landingpage zu locken, sollten wir dafür sorgen, dass möglichst viele dieser Besucher auch zu zahlenden Kunden werden. Sobald unsere Landingpage auf Converion hin optimiert ist, können wir unsere Ergebnisse mit bezahlter Werbung skalieren. Dann ist unser Geld gut angelegt. Anderenfalls werfen wir unser Geld lediglich mit beiden Händen aus dem Fenster.
Deshalb hier meine 5 besten Tipps zur Conversion Rate Optimierung:
Tipp #1: Schau Dir die Landingpage durch die Kunden-Brille an!
Dieser Tipp ist wahrscheinlich schon der schwierigste in dieser Liste, denn selbstverständlich sehen wir unsere Seite aus Sicht des Anbieters. Wir wissen um technische Rahmenbedingungen. Wir kennen unser Angebot. Und wir wissen, dass wir vertrauenswürdig sind. Kurzum: Wir verzeihen Kleinigkeiten an der Landingpage und würden bei uns auch kaufen. Aber bei den Besuchern unserer Landingpage sieht das ganz anders aus.
Versuche, soweit wie möglich, die „Kundenbrille aufzusetzen“! Löse Dich von Deiner tatsächlichen Rolle als Anbieter*in! Klar, unsere Seite ist unser Baby und wir neigen dazu, dieses Baby zu verteidigen. Außerdem geht es uns so, wie echten Eltern: Ganz egal, wie hässlich unser Baby tatsächlich ist, wir halten es für das hübscheste.
Deshalb solltest Du Dich im Rahmen der Conversion Rate Optimierung darin üben, auch die kleinen Makel zu sehen! Feile an Deiner Landingpage, bis sie auch aus dieser Perspektive heraus betrachtet wunderschön ist! Nutze auch Kundenstimmen, Fallbeispiele und Testimonials um zu verdeutlichen, dass man darauf vertrauen darf, dass Du weißt, was Du machst!
Tipp #2: Mach die Seite schnell!
Je länger es dauert, Deine Landingpage zu laden, desto wahrscheinlicher springen Dir die Besucher ab, bevor sie Dein Angebot überhaupt sehen. Außerdem ist die Ladegeschwindigkeit Deiner Website ein wichtiges Kriterium für das Google-Ranking. Deshalb solltest Du dafür sorgen, dass Deine Website möglichst schnell ist.
Die Geschwindigkeitsoptimierung von Websites ist eine Wissenschaft für sich. Deshalb kann es unter Umständen sinnvoll sein, diesbezüglich Profis mit an Board zu holen. Doch um erst einmal eine objektive Beurteilung zu erhalten, wie schnell oder langsam die Seite nun eigentlich ist, gib Deine Website-URL einfach mal bei GTMetrix ein! Solltest Du hier akuten Handlungsbedarf aufgezeigt bekommen, dann könnten PlugIns wie „One Click Optimization“ oder „WP Rocket“ hilfreich sein. Und wenn Du Dich noch tiefer ins Thema einarbeiten willst, dann ist der Kurs „Ladezeitoptimierung für deine Webseite!“ auf Udemy sehr empfehlenswert.
Uns mag es erst einmal nebensächlich erscheinen, ob unsere Landingpage 1,7 Sekunden zum Laden braucht oder 3,9. Aber für Google ist das ein Himmel-weiter Unterschied und entsprechend wird unsere Seite bei den Suchergebnissen gelistet. Und auch wenn diese 2,2 Sekunden wahrscheinlich noch nicht dazu führen, dass Besucher abspringen, doch ab einer bestimmten Ladezeit haben Interessenten auch keine Lust mehr, noch länger zu warten. Und so verlassen sie uns, noch bevor wir ihnen überhaupt ein Angebot machen konnten. Deshalb ist die Geschwindigkeitsoptimierung unserer Website bei der Conversion Rate Optimierung so ein wichtiges Thema.
Tipp #3: Optimiere den Call-to-Action!
Das, worauf alles hinaus läuft, ist der Handlungsaufruf und hier vor allem der Button, auf den die Besucher klicken sollen. Entsprechend besteht hier das meiste Potenzial, die Conversion-Rate zu optimieren.
Der Call-to-Action ist mehr als nur der Button. Häufig ist diesem noch ein kurzer Text voran gestellt. Du solltest diesen Abschnitt Deiner Landingpage aber immer zusammen betrachten – heißt, dass sich auch der einleitende Text deutlich vom Rest der Landingpage abheben muss.
Achte darauf, dass die Schriftart nicht zu verspielt ist und leicht gelesen werden kann. Eine ganz einfache Schrift ohne Schnörkel und Serifen ist optimal. Außerdem sollte die Schriftgröße so gewählt werden, dass sich der CTA ganz klar vom Rest der Seite abhebt. Schließlich sollte auch der Kontrast beachtet werden.
Was den Inhalt Deines Call-to-Actions angeht, so gilt die Regel: KISS (Keep it simple and stupid)! Halte den Text kurz und einfach! Gib vor allem immer nur eine einzige Handlungsaufforderung, welcher ganz einfach gefolgt werden kann. Also nicht „Klicke auf den Button, trage Deinen Namen und Deine Email ein, komm dann in die Facebook-Gruppe und sende mir eine Nachricht über WhatsApp!“ – Ich übertreibe, aber Du weißt was ich meine. Besser ist: „Klicke auf den Button und schon geht es los!“.
Kommen wir schließlich noch zum Button selbst. Hier hat sich über Jahrzehnte hinweg und durch alle Nischen hindurch ein gelber Button mit roter Schrift als die optimale Wahl erwiesen. Natürlich musst Du entscheiden, ob Du diese Farbgebung als zu aufdringlich und werblich empfindest. Aber ich persönlich halte es mit dem Grundsatz, dass alles erlaubt ist, was den Zahlen nach faktisch funktioniert.
Als Aufschrift für den Button solltest Du etwas positives und schmissiges aus der Kunden-Perspektive wählen. Auf keinen Fall funktionieren Buttons mit „Hier klicken um zu buchen!…“. Besser sind Buttons mit der Aufschrift: „Hell Yeah! Da bin ich aber so was von dabei!…“, „Ja! Ab zum Download!…“ oder „Wie genial! Das muss ich haben!…“. Auch hier habe ich sehr deutliche Beispiele gewählt, Dir ist sicher klar, dass Du abwägen musst wie seriös oder umgangssprachlich Du bei der Conversion Rate Optimierung des Call-to-Actions vorgehst.
Übrigens: Wenn Du die Buttons nicht manuell in Photoshop oder GIMP gestalten möchtest, dann kann ich Dir die Button-Designer von ClickMinded oder den ButtonOptimizer empfehlen.
Tipp #4: Verschiedene Landingpages für verschiedene Besucher
Wenn Du verschiedene Zielgruppen bedienst bzw. wenn mehr als ein Kittelbrenn-Faktor besteht, dann sollte dies durch jeweils eigene Landingpages bedient werden.
Nehmen wir an, Du bietest einen Fitness-Kurs an, dann hast Du vielleicht ein Kundensegment, welches abnehmen möchte. Eine zweite Zielgruppe möchte fit bis ins hohe Alter bleiben. Und vielleicht sprichst Du als drittes Segment auch noch Profisportler an, die Deine Methode als Ergänzung für ihr Training nutzen wollen. In diesem Fall hättest Du je eine eigene Landingpage, auf der Du die jeweiligen Interessen abholst und vorstellst, wie Dein Kurs das Leben entsprechend bereichern wird.
Nicht nur Inhaltlich, sondern auch vom Design und der Struktur her können sich diese Landingpages unterscheiden. Beispielsweise könnte es eine Kurzversion für gestresste Manager mit Zeitdruck geben und eine ausführliche Version für das Kundensegment, welche alles ganz genau wissen wollen.
Tipp #5: Split-Testing
Bei Split-Tests, auch A/B-Vergleich genannt, treten zwei minimal unterschiedliche Versionen ein und der selben Landingpage gegeneinander an. Sie unterscheiden sich lediglich in einem einzigen Punkt. Beispielsweise die Farbe des Buttons oder der genaue Wortlaut der Überschrift. 50% der Besucher werden auf die eine Version geleitet, die anderen 50% auf Version B. Nun wird gemessen, welche Seite signifikant besser performt. Wichtig dabei ist, dass die Besucher vollkommen unwillkürlich verteilt werden, eine angemessen große Testgruppe genutzt wird und das Ergebnis – wie eben schon erwähnt – statistisch signifikant ist.
Wenn es einen eindeutigen Sieger gibt, dann wird diese Variante 1:1 dupliziert und eine neue Variation angelegt. Nun wiederholt sich der gesamte Prozess von Neuem. So optimieren wir uns Runde um Runde in Richtung der perfekten Landingpage.
Ein fataler Fehler, den Anfänger immer wieder machen ist, mehr als einen einzigen Unterschied gleichzeitig einzubauen. Klar, wir wollen keine Zeit verschwenden und möglichst schnell zur optimalen Version gelangen. Doch woher wollen wir dann wissen, welcher Unterschied wirklich den Ausschlag gegeben hat? War es nun die Farbe des Buttons oder war es der Wortlaut der Überschrift, was zur höheren Conversion Rate geführt hat? Wir werden es nie erfahren. Deshalb muss sich für das Split-Testing ausreichend Zeit genommen werden. Geduld ich eine Tugend…
Wenn Du Dir diese Zeit aber nimmst und nichts überstürzt, dann ist diese Methode eine er wichtigsten Tools bei der Conversion Rate Optimierung. Hier ruhig zu bleiben und geduldig die Zahlen auszuwerten resultiert schlussendlich in deutlich höheren Anmelde- und/oder Verkaufs-Raten.
Fazit
Mir ist bewusst, dass diese Tipps nicht eben mal so umgesetzt sind und teilweise auch echt unspektakuläre Arbeit mit Zahlen und Statistiken bedeuten. Und doch wirst Du schnell erkennen, welchen Unterschied es macht, sich Zeit für die Conversion Rate Optimierung zu nehmen. Denn dann können wir auch ein entsprechendes Budget für bezahlte Werbung in die Hand nehmen, ohne die Hälfte des Potenzials ungenutzt verpuffen zu lassen.
Welche dieser Tipps hast Du selber schon einmal ausprobiert? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht? Welche Tipps habe ich vergessen? Lass es uns wissen!